Xiaomi hat seinen neuen Fitnesstracker Miband rausgebracht und wir nutzen die Chance, noch einen Blick auf das beliebte Vorgängermodell Miband 2 zu werfen. Wir haben den Tracker jetzt zwei volle Monate für euch getestet und können vorab sagen: Wir sind begeistert!
So klein, dass er auch an einem schmalen Arm gut aussieht
Das Display ist in einem schwarzen Silikonband eingefasst. Das Material ist anfangs recht ungewöhnlich, jedoch so leicht, dass der Tracker am Handgelenk schnell nicht mehr auffällt. Für mehr Abwechslung sorgen Ersatzarmbänder in allen erdenklichen Farben und Materialien, durch die der Tracker mit einem Klick zur eleganten Armbanduhr mutiert. Was uns positiv aufgefallen ist: Während viele Tracker schwerfällig und klobig am Handgelenk wirken, macht das Miband 2 auch an einem Frauenarm eine gute Figur und stört weder beim arbeiten noch in der Freizeit.
Auch wenn das Miband 2 nach IP 67 Standard wasserdicht sein soll und so eine halbe Stunde unter Wasser unbeschadet überstehen sollte, sind wir diesen Test nicht eingegangen. Regengüsse hat der Fitnesstracker dagegen vollkommen unbeschadet überlebt.
Der Miband 2 läuft und läuft und läuft und läuft…
Besonders beeindruckt hat unsere Redation die Akkulaufzeit. Laut Herstellerangaben hält das Miband 2 volle 20 Tage. Das scheint nach unseren Erfahrungen jedoch nur dann realistisch, wenn der Fitnesstracker eher spartanisch genutzt wird. Bei voller Nutzung hält er sehr gute 10 bis 14 Tage. Damit hat das Miband 2 im Gegensatz zur Konkurrenz definitiv die Nase vorn. Zum Laden des Trackers benötigt man das mitgelieferte Ladekabel. Ein bequemes Laden per integriertem USB-Anschluss ist leider nicht möglich. Da jedoch nur alle 2 Wochen geladen werden muss, ist das zu verschmerzen.
Das Display so robust und minimalistisch wie der Tracker
Der Fitnesstracker zeigt dir die wichtigsten Infos auf einem Monochrom-Display an. Wer gerne auf farbliche Displays schaut, wird sich an das einfache Design gewöhnen müssen. Allerdings lenkt es den Blick auch nicht auf unwichtige Details. Kleinen Stößen hält das Display durchaus stand. Um das Display zu schützen lohnt sich wahrscheinlich die Anschaffung von Schutzfolien, die schon für kleines Geld zu bekommen sind. In der dazugehörigen App lässt sich einstellen, was genau auf dem Display angezeigt werden soll. Von den gelaufenen Schritten über die verbrauchte Kalorienzahl bis hin zur Herzfrequenz lässt sich das Display anpassen. Lass dir einfach nur das anzeigen, was dich auch wirklich interessiert.
Funktionen, die sich sehen lassen können
Wer glaubt, dass er bei einem so günstigen Fitnesstracker bei den Funktionen Abstriche machen muss, wird überrascht sein. Neben Uhr, Wecker, Pedometer, Anruf- und App-Benachrichtigungen und einem Schlafmonitor, lässt sich damit die Herzfrequenz messen oder bei Inaktivität warnen lassen.
Benachrichtigungen einfach bequem auf das Miband 2
Wirklich überzeugt hat uns die Funktion, sich Benachrichtigungen vom Handy direkt auf dem Fitnesstracker anzeigen zu lassen. Mit der mitgelieferten App Mi Fit lässt sich einrichten, von welchen Apps du Benachrichtigungen bekommen willst. Was sehr schade ist: Du kannst nicht sehen, von wem du eine Nachricht erhälst. So muss man für genauere Informationen doch das Handy zur Hand nehmen. Doch es gibt einen Umweg, wie du auch diese Informationen auf deinem Miband 2 abrufen kannst. Steuerst du deinen Fitnesstracker über die App Mi Band Tools statt mit Mi Fit, kannst du einstellen, ob du den Absender der Nachricht und des Anrufers oder sogar Teile der Nachricht angezeigt bekommst. Die App funktioniert mit SMS, Whatsapp und Apps wie eBay Kleinanzeigen tadellos und sehr zuverlässig. Ein Blick auf das Handgelenk und schon weißt du, ob du die Nachricht sofort oder erst später lesen solltest. Willst du nicht gestört werden, kannst du Zeiträum einrichten, in denen keine Benachrichtigungen weitergeleitete werden.
Lass dich durch Vibrationen wecken
Bist du deinen viel zu lauten Wecker leid? Dann lass dich doch einfach vom Miband 2 per Vibration wecken. Einfach die gewünschte Uhrzeit in der App einstellen und schon vibriert der Tracker dich in den Tag. Eine Funktion, die einige Tester nicht mehr missen wollen.
Der Pedometer dient als Richtwert
Mit dem Schrittzähler kannst du täglich die zurückgelegten Schritte zählen lassen. Das klappt auch eigentlich ganz gut. Bei normalen Schritten zählt er sogar ziemlich genau. Allerdings werden kleinste Strecken nicht gemessen, so dass Gänge durch die Wohnung, bei der du auch gut und gerne ein paar Meter zurücklegen kannst, nicht hinzugerechnet werden. Auch wenn du die Hände am Fahrrad hast und es schiebst, kann das das Miband 2 nicht erkennen. Dagegen erkennt er aber auch klatschen oder Gestikulieren mit den Armen nicht als Bewegung – TOP!
Alles in allem konnte der Pedometer für den Alltagsbereich überzeugen. Wer es ganz genau wissen will, für den ist der Miband 2 nichts.
Alltagstracker für die, die es ganz genau wissen wollen
Theoretisch kannst du deine täglichen Aktivitäten auf die Minute genau tracken. Dadurch kannst du sehen, wie du deinen Tag verbringst und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Allerdings haben wir im Alltag festgestellt, dass es aufwändig ist, sich seinen Tag in all seinen Einzelheiten zu notieren und es nicht weiter genutzt. Um sich einen anfänglichen Überblick über schlechte Angewohnheiten zu verschaffen ist es sicherlich eine nützliche Funktion.
Tracking der Schlafphasen für das gute Gewissen
Am meisten fasziniert hat uns die Möglichkeit, die Schlafphasen tracken zu lassen. Das Miband 2 erkennt, ob du dich in einer Leichtschlafphase, Tiefschlafphase oder in einem wachen Zustand befindest. Wirklich testen konnten wir das natürlich nicht. Schlafbeginn und Schlafende stimmten mit den realen Zeiten überein und das Monitoring konnte wenigstens mit Hilfe des eigenen Fitnessempfindens überprüft werden. Wer es mit dem eigenen Schlaf nicht so genau nimmt, kann sich hier wenigstens die Bestätigung abholen, dass die letzte Nacht wirklich zu kurz war.
Der Herzfrequenzmesser für Laien
Etwas enttäuscht hat uns der Herzfrequenzmesser. Eigentlich dazu da, um den Puls unter Kontrolle zu halten, scheint er doch recht ungenau zu sein. Das Armband muss wirklich fest sitzen, um gute Werte zu bieten. Mit der Mi Fit App ist es auch nicht möglich, eine dauerhafte Messung durchzuführen. Wem das dennoch wichtig ist, kann das mit der App Mi Band Tools tun. Für den Fitnessbereich ist diese Funktion eher nichts.
Fazit
Der Miband 2 ist tatsächlich so gut wie sein Ruf. Für den Alltag ist er ein so zuverlässiger Begleiter, dass er längst vom Testprodukt zum täglichen Begleiter geworden ist. Sportler, die zuverlässige Werte für Distanzen und Puls benötigen, sollten aufgrund der Schwächen allerdings doch eher zu einem genaueren Produkt greifen.
Hier geht’s zum Mi Band 2